Skrei essen, aber dalli!

Dumm gelaufen für den Kabeljau. Unter dem Motto „Back to the Roots“ hatte er sich zu Beginn des Winters von der Barentsee auf die 600 Kilometer lange Reise zurück zu seinen Laichplätzen bei den Norwegischen Lofoten gemacht und war entsprechend topfit. Und dann kommt irgendein blöder Fischer und zieht ihn aus dem Wasser.

Vielleicht beißt ja ein Skrei.
Nepomuk Karbacher / bilder.n3po.com

Aber mir soll’s Recht sein. Das weiße, feste, fettarme Fleisch des Winterkabeljaus, der als Skrei bezeichnetet wird (norwegisch f. Wanderer) ist ein Fischgenuss der Extraklasse, den man sich in der kurzen Saison (Ende März ist Schluss) keinesfalls entgehen lassen sollte. Und bevor jetzt wieder die ganzer Küchen-Geisterfahrer mit ihren „Veredelungen“ bzw. „mediterranen“ oder „asiatischen“ Zubereitungen kommen, lassen wir den Skrei Skrei sein und behandeln ihn artgerecht. Das Filet leicht salzen und pfeffern, auf der Hautseite anbraten, die Fleischseite mit dünnen Zitronenscheiben belegen und schonend mit geschlossenem Deckel weiter garen lassen . Wenn das Filet fast durch ist, ein Mal wenden und auf der Fleischseite noch eine Minute in der heißen Pfannen ziehen lassen. Fertig. Dazu einen knackigen Riesling ohne viel Tropenfrucht-Gedöns und einen anständigen Kartoffelsalat. Damit besiegt man zwar weder das internationale Finanzkapital noch den „grün-alternativen“ Mittelstandsmob, der Wohnungsbau in Berlin verhindern will. Aber man bekommt gute Laune, und das ist wichtig. Z.B. um die ganzen Vollpfosten zu ertragen, die in derzeit in Thüringen rumrennen.

 

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