Wenn in der Anmoderation einer TV-Sendung mit einem Auftritt von Sarah Wiener gedroht wird, greift man in der Regel reflexartig zur Fernbedienung. Doch da Bio-Bashing mittlerweile eine Art Medientrend zu sein scheint, widerstand ich der Versuchung und tat mir am Sonntag Günther Jauch an.
Da war sie wieder: Der polternd-stammelnde Racheengel aller Mikro- und Makroorganismen dieser Welt. Jeglicher rationalen Auseinandersetzung weit entrückt.
Dabei wäre es relativ einfach gewesen, die Argumente der anwesenden Lobbyisten der Nahrungsmittelindustrie und des Handels gegen ökologische Landwirtschaft genüsslich zu zerpflücken. Doch eine Wiener hält sich mit derlei Kleinigkeiten nicht auf und macht es nicht unter „Rettung der Menschheit“. Durchaus berechtigte Fragen nach der Bezahlbarkeit hochwertiger Nahrungsmittel (egal on bio oder nicht) interessieren die laut Selbstdarstellung frühere Ladendiebin nicht. Stattdessen barmt sie die Studiogäste an: „Wir hier sind doch eine Elite“, und sollten daher Bio kaufen. Wer als Freund bewusster Ernährung und globaler Ernährungssicherheit solche Freundinnen hat, braucht jedenfalls keine Feinde mehr
P.S. Wenn Sie mehr über Sarah Wiener und ihre gut bezahlte Affinität zu denaturierten Fertigprodukten bei der Deutschen Bahn AG wissen wollen, dann schlagen Sie doch mal in meinem „Kulinarischen Notfallkoffer“ nach. Das Buch erscheint Mitte Oktober im Mondo-Verlag Heidelberg
Wer von einem intellektuellen Eintopf wie der Sendung Günter Jauch – mit oder ohne Wiener Würstchen – einen Erkenntnissgewinn erwartet, muss auch ein gnadenloser Optimist sein. Viel interessanter ist doch die Frage: Welchen Wein hast du getrunken, um den mit Worthülsen garnierten Gedankensalat halbwegs unbeschadet zu verdauen?
Gar keinen! Bei einem nicht so dollen Tropfen wäre meine Laune noch schlechter geworden. Und für einen guten Wein ist die KOmbination mit Jauch oder gar Wiener eine unverschämte Herabwürdigung
Vielen dank fuer ihre erleuchtende meinung, bezueglich meiner medialen auftritte. Ich freue mich , dass die welt nun von ihren aktivitaeten zum besseren gefuehrt wird und dass sie sich fuer die gute und richtige sache engagieren.
Nur eines noch : bevor sie sich in wunschdenken bezueglich der weintrinkenden wasserpredigenden wiener verennen : mein gastspiel unter 12 tv- koechen bezueglich der dt. Bahn war ein charityprojekt fuer witzigmanns hilferuf fuer africa. Es gab natuerlich kein geld und ich habe meine rezepte auch nicht mit zusatzstoffen abgeliefert, siehe statement der dt. Bahn damals. Aber das werden sie ja sicher bei ihren recherchen herausbekommen haben.
Mit freundlichen gruessen
Sarah wiener
Aber die Bahn hat die Pampe – samt Zusatzstoffen – dann mit ihrem Gesicht und ihren Statements zu “gesunder Ernährung” als Werbeträger verkauft. Entspricht das Ihrem Begriff von Transparenz gegenüber Lebensmittelkonsumenten?
Rainer Balcerowiak
Was denken sie ? – das die mich vorher gefragt haben ? – transparenz sollten sie bei der dt. Bahn einfordern ! Ich wusste nichts davon, wie sie ja sicher recherechiert haben.
Alles gute noch bei ihrem kampf fuer das gute und richtige.
Sarah wiener