Noch wehrt man sich innerlich gegen den Abschied des Sommers. Man genießt tagsüber die wärmenden Sonnestrahlen und akzeptiert nur zähneknirschend, dass sich das mit den lauen Abenden wohl für die nächsten 8 Monate erledigt hat.
Auch Freunde saisonaler Ernährung müssen sich jetzt umstellen. Denn der wahre Genießer lässt sich nicht zum Zombie der Lebensmittelindustrie und des globalisierten Handels machen. Ein kleiner Garten oder auch der eigene Balkon können da bei der Orientierung helfen: Erdbeeren sind schon lange durch, und auch Bohnen und Tomaten liegen in den letzten Zügen. Ich werde mir ein paar Gläschen Sugo einkochen und in den kommenden Monaten darauf verzichten, Treibhausmonster oder Fernreisende zu verspeisen. Bei einigen Kräutern wird es Zeit für die Ernte, um sie zu trocknen, zu frosten oder einzulegen.
Dennoch wird der Tisch auch jetzt und in den kälteren Monaten reichlich gedeckt. Wer ein Beet hat, kann jetzt Feldsalat und Winterzwiebeln pflanzen. Gigantisch ist derzeit das Angebot an Äpfeln und Birnen, und bevor das alles verdirbt, kann man ein paar Kilo versaften, oder zu Kompott und Mus verarbeiten. Ganz groß im Kommen ist ferner Wurzelgemüse wie Sellerie, Möhren, Pastinaken, Kohlrüben und Rote Beete. Auch die neue Kartoffelernte kommt allmählich auf den Markt. Und die erste Kürbissuppe der Saison ist auch schon in Sichtweite. Ganz zu schweigen von den leckeren lokalen Pilzen, die man jetzt finden oder auch einfach nur kaufen kann
Natürlich wird kein vernünftiger Mensch verlangen, dass man sich darauf beschränkt. Her mit den Südfrüchten und den Granatäpfeln, den Kiwis und der Ananas! Aber statt auf Teufel komm raus das ganze Jahr Erdbeeren, Tomaten oder gar Spargel zu essen, freue ich mich lieber auf die Zeit, wenn das alles wieder vor der Haustür wächst.