Am Wochenende habe ich mich u.a. mit wichtigen Dingen wie Unkraut zupfen, Rasen reparieren, Spargel schälen, Weine probieren und Brennholz sägen beschäftigt. Und ich war endlich mal wieder zwei Tage am Stück offline und nachrichtenfrei – ein mittlerweile fast fremdartig erscheinendes Gefühl.
Doch am Montag kam es dann natürlich gleich knüppeldick. Erst die Lobhudeleien auf Gerhard Schröder, dessen 70.Geburtstag abgefeiert wird, und dann das unerträgliche Gelaber einiger CDU-Vertreter über die Rentenpläne der Regierung.
Zu Schröder nur so viel: Dieser “große Kanzler” hat Deutschland wieder zum Krieg führenden Staat gemacht, ließ Belgrad bombardieren und Zivilisten in Afghanistan massakrieren. Er hat mit der “Agenda 2010″ und den “Hartz-Reformen” die Voraussetzungen für einen gigantischen Niedriglohnsektor, die Ausbreitung prekärer Arbeitsverhältnisse und die strukturelle Verarmung großer Teile der Bevölkerung geschaffen. Deutschland boomt wirtschaftlich seit Jahren, die Reichen werden immer reicher, und in der Hauptstadt lebt fast jedes dritte Kind unter Hartz-IV-Bedingungen. Danke Gerhard!
Und dann die Rentenheuchler. Die Regierung will, dass Menschen, die 45 Beitragsjahre in der gesetzlichen Rentenversicherung nachweisen können, bereits mit 63 ohne Abschläge in Rente gehen können. Dies soll auch gelten, wenn wenn es in diesen Beitragszeiten Phasen der Arbeitslosigkeit gegeben hat. “Kommt überhaupt nicht in Frage” pöbeln da die besonders Asozialen von der CDU. Wer arbeitslos war, hat in der Zeit schließlich nicht gearbeitet und kann dafür nicht auch noch belohnt werden.
Diese Mistfinken! Ein Bundestagsabgeordneter zahlt keinen Cent in die Rentenkassen und hat nach zehn Jahren im Parlament bereits einen Pensionsanspruch von 2270,50 Euro monatlich erworben. Ein Durchschnittsverdiener kommt nach 45 Beitragsjahren auf lediglich rund 1300 Euro gesetzliche Rente.
Und wenn ich schon mal am Schimpfen bin: Der trotzkistische Bürokrat hat sich nicht nur gegen den berechtigten Streik der Lufthansa-Piloten ausgesprochen, sondern mir auch zum Spargel einen Alvarinho aus Rheinhessen empfohlen. Was hat ein Alvarinho am Rhein zu suchen? Hat der Trotzkist noch alle Latten am Zaun?
Und in meinem Büro-Kühlschrank steht ein Rosé, der so furchtbar aussieht, dass ich schon ahne, wie furchtbar er schmecken wird. Aber da muss ich- wenigstens für einen ganz kleinen Schluck – leider durch. Soviel zum Thema “tolles Leben von Weinpublizisten”. Auf diesen Wein wird dann vermutlich morgen geschimpft.
es gibt kein unkraut! du meinst wildkraut… und damit solltest du dich als angeblicher geniesser mal näher befassen!
Da hast mich wieder mal ertappt!. Natürlich gibt es kein Unkraut, sondern nur wilde Kräuter. Aber keine Bange: so manch in meinem Garten herumwuchernder Löwenzahn, Sauerampfer und sogar Giersch wurde bereits verspeist. Im Gemüse- oder Salatbeet ist das Zeug allerdings manchmal so richtig fehl am Platz.