Nieder mit der Käsemafia

Aufgrund einschlägiger Erlebnisse während meines Wochenendeinkaufs wende ich mich nunmehr an die Öffentlichkeit.

An alle Käseverkäufer in Berlin

  1. Wenn ich 100 Gramm von einer Sorte Käse haben will, dann möchte ich ungefähr 100 Gramm und nicht 180 oder gar 210 Gramm!

  2. Ich möchte von keinem Verkäufer, der ein viel zu großes Stück auf die Waage legt, die unverschämte Frage „darf es ein bisschen mehr sein?“ hören!

  3. Vor allem möchte ich nach Verneinung dieser Frage kein vorwurfsvolles Gesicht sehen oder gar die noch bescheuertere Frage hören: Was soll ich den jetzt mit dem Stück machen?

  4. Wobei ich diese Frage gerne beantworte: Steck dir deinen Käse in deinen gierigen Verkäuferrachen, du Pfeife!

Ansonsten hätte ich da noch eine Frage an die Verantwortlichen in der Hauptstadt. Welcher Irre ist auf die Idee gekommen, an einem Wochenende außer dem DFB-Pokalfinale auch noch ein großes Volks-Fahrradrennen und einen Tag der offenen Tür der Bundesregierung zu veranstalten?

Elbling von Steinmetz: Jedes Jahr eine Freude

Bevor ich hier weiter den Gernot Hassknecht der Bloggerszene mache, möchte ich aber auch was Positives erwähnen. Auf ein bestimmtes Paket freue ich mich jedes Jahr im Mai ganz besonders. Nämlich auf das, was die neuen Abfüllungen von Stephan Steinmetz enthält. Steinmetz ist einer der Matadoren der „anderen Mosel“, also des südlichen Teils, wo kaum Riesling angebaut wird, sondern auf Muschelkalkböden vor allem Elbling und die weißen Burgundersorten gedeihen. Das sind stets wunderklar klare, leichte und reintönige Weine, die zuverlässig in jedem Jahrgang zum Besten gehören, was diese Region zu bieten hat. Eigentlich müsste man angesichts des frischen Elblings spontan losfahren und ein paar Austern holen, aber die Innenstadt war ja weiträumig abgesperrt, auch für Fahrradfahrer. Außerdem ist es unzumutbar, sich durch Horden von zweibeinigen Weißwürsten und minderbemittelten Lüdenscheidern durchzuquetschen, die die Stadt aufgrund des Pokalfinales besetzt hielten. So beließ ich es bei einem wunderbar fruchtig-frischen Weißburgunder (6,60 Euro ab Hof) mit schönem Säurebiss zur im Ofen geschmorten Wachtel, die ich fußläufig in Moabit erwerben konnte. Um die anderen Weine von Steinmetz werde ich mich später kümmern.

Käse hab ich natürlich trotzdem gekauft. 2 Stücke zu 106 bzw. 108 Gramm. Na bitte, geht doch!

In die neue Woche starte ich mit der leisen Hoffnung, dass das asoziale Volksbegehren gegen jegliche Bebauung der Randbereiche des Tempelhofer Feldes am kommenden Wochenende doch noch scheitert. Allerdings werden wohl viele Berliner die Gelegenheit nutzen, dem doofen Wowereit einen Denkzettel zu verpassen. Würde ich auch gerne, aber doch nicht in Verbindung mit derr Verhinderung von dringend benötigtem Wohnungsbau.

Ich hätte es übrigens auch ganz nett gefunden, wenn der Paketbote die Lieferung zu mir in den 4.Stock gebracht hätte, statt sie irgendwo im Hinterhaus zu deponieren. Aber wenigstens hat er den Wein nicht ausgetrunken. Man wird ja bescheiden in dieser Stadt.

 

 

 

 

 

 

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