Mit Haut und Gräten!

Ein Scheißtag! Draußen ist Sauwetter und dennoch musste ich, der rasende Reporter, sowohl das Gelaber der fünf grünen Energie- und Umwelt-Landesminister als auch die Friedrichhagener Fluglärmgegner journalistisch verarzten. Irgendwann hat man es schließlich geschafft – und bekommt Hunger. Nicht den richtigen, sondern den berühmten “kleinen zwischendurch”.

Natürlich müsste ich – von wegen gesunde, vollwertige Ernährung – jetzt für ein Schälchen Müsli oder ein bisschen Obst plädieren. Hab aber keinen Bock und gönne mir statt dessen lieber eine etwas abseitige Gaumenfreude.

Ölsardinen gefälligst nur mit Haut und Gräten!

Mein häuslicher Dosenvorrat tendiert stets gegen null, aber eine Packung Ölsardinen ist meistens auf Lager. Doch ein bisschen Extravaganz muss dabei sein: Ich verspeise diese Konserven ausschließlich in der Variante “mit Haut und Gräten”. Früher gab es sie gar nicht anders, und ich weiß auch nicht welche Geisterfahrer auf die Idee gekommen sind, den markigen, pikanten Geschmack durch entgräten und enthäuten zu kastrieren. Heute rennt man sich die Hacken wund, um überhaupt noch irgendwo old-style-Ölsardinen aufzutreiben.

Mein alter Kollege B. hat übrigens noch eine kleine Verfeinerung auf Lager. Büchse auf, das (meist minderwertige) Öl abgießen und die Sardinen statt dessen mit richtig gutem Olivenöl beträufeln. Lecker! Zusätzlich ein paar Tropfen Zitrone machen sich auch ganz gut. Jetzt muss es nur noch gelingen, diese Fettbombe einigermaßen gut zu verdauen. Und heute abend wird wieder was “vernünftiges” gegessen

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