Jetzt habe ich den Salat oder genauer gesagt den Kohl. Eine Meisterin der gehobenen Hausfrauenküche hatte im Frühjahr angeregt, auf meinem Wandlitzer Beet auch eine Reihe Spitzkohlsetzlinge zu pflanzen. Gesagt, getan – sie gediehen prächtig und sind jetzt reif.
Doch was nun? Ich bin zwar in er Lage, Froschschenkel, Großgarnelen, Taschenkrebse, Zebrakeulen, Hamster, Gänsestopfleberterrinen und alle erdenklichen Fische fachgerecht und wohlschmeckend zuzubereiten und genieße auch einen gewissen Ruf in Bezug auf gelbe, grüne und rote Currys, aber so ein urdeutscher Kohl stürzt mich ins Grübeln. Von seinen geschmacklichen Qualitäten konnte ich mich schließlich bei besagter Meisterin der gehobenen Hausfrauenküche überzeugen, doch meine Ehre als ambitionierter Hobbykoch verlangt, selbst Hand anzulegen.
Zwei Varianten habe ich probiert – und dabei echte Bereicherungen meines Repertoires realisiert. Zunächst einen Eintopf: Den fein geschnittenen Kohl in Hühnerbrühe zusammen mit Langkornreis garen und das Ganze mit einer gut verquirlten Eier-Zitronen-Mischung binden. Dazu ein feinherber Riesling von der Saar. Bingo! Ein paar Tage später schließlich geschmorter Spitzkohl mit gebratener Blutwurst und Kartoffeln. Begleitet von einem (ausnahmsweise richtig guten) Trollinger Auch Bingo!
Fazit: Ein Hoch dem regionalen, saisonalen deutschen Kohlgemüse und dabei besonders dem Spitzkohl. Er wird auch im kommenden Jahr einen Ehrenplatz in meinem Beet erhalten. Gibt’s sonst noch was? Nö, es ist einfach zu heiß.
Auch so: Die Bundesliga fängt an und ihr wollt natürlich wissen, wie es ausgehen wird. Wolfsburg wird Meister, vor Bayern und Schalke. Darmstadt, Hertha und der HSVsteigen ab (diesmal wirklich und zwar in der Relegation gegen Freiburg).