Grießbrei bzw. –pudding ist eigentlich eine schöne Sache. Fast jeder kennt ihn aus seiner Kindheit, meist in Verbindung mit leckerem Obstkompott, frisch aus Omas Einweckgläsern.
Ausgerechnet diese leckere Standardspeise führte vor einigen Wochen zu großflächiger Vergiftung. Über 10.000 Kinder erkrankten in Berlin und Ostdeutschland an Brechdurchfall, da eine Grießspeise (natürlich aus Pulver fabriziert) mit Erdbeerkompott (tiefgefroren aus China) virenverseucht war.
Ein Grund künftig auf Grieß mit Kompott zu verzichten ist das natürlich nicht. Im Gegenteil, es wird höchste Zeit, dem denaturierten Pulverkram und dem globalisierten Schrottkompott den Kampf anzusagen. Und zwar mit dem eigenen Kochlöffel. Den braucht man, um Weichweizengrieß und Zucker in heiße Milch einzurühren und zu verhindern, dass die Sache anbrennt. Die Konsistenz kann man selbst bestimmen, indem man entweder mehr Grieß oder mehr Milch verwendet.
Wer das noch verfeinern will, kann zusätzlich Butter, Eier und Vanillezucker sehr schaumig aufschlagen, die Masse unter den noch warmen Grießpudding heben, in Schälchen füllen und vollständig erkalten lassen.
Dem dazugehörigen Kompott sind keine Grenzen gesetzt. Natürlich sollten regionale und saisonale Obstsorten erste Wahl sein, frisch oder eingeweckt. Kein Mensch braucht chinesische TK-Erdbeeren! Auch dann nicht, wenn sie keine gefährlichen Viren enthalten. Erwachsene Grießliebhaber können sich die Speise gerne mit ein paar Tropfen Obstgeist oder in Rum eingeweichten Rosinen verfeinern.
In Gaststätten wird auf diesen Genuss wohl verzichten müssen. Im Zuge des globalen Geschmacksterrors läuft auch ihn Deutschland kaum noch etwas ohne Tiramisu oder Mousse au chocolat – meistens natürlich ebenfalls aus der Tüte bzw. dem Plastikkanister