Man fühlt sich etwas merkwürdig, wenn man auf dem Weg zu einer Weinverkostung zunächst einmal martialisch gewandete Kampftruppen der Berliner Polizei passieren muss. Diese sollten die Niederlassung eines „Immobilienentwicklers“ schützen, der am Mittwoch vormittag eine türkische Familie aus ihrer Wohnung räumen lassen wollte – obwohl deren Mietrückstände bereits beglichen waren. Die Räumung scheiterte am Widerstand von Nachbarn und Unterstützern, die dann am Nachmittag mit einer Demonstration auf die Machenschaften des Spekulanten aufmerksam machen wollten.
Natürlich ist es Zufall, dass sich besagte Niederlassung in unmittelbarer Nähe des „Logenhauses“befindet, in der die Wirtschaftsabteilung des spanischen Konsulats eine kleine Weinmesse für Fachbesucher veranstaltete. Doch es kann nichts schaden, wenn man bei Ausflügen in die Welt edler Getränke in noblem Ambiente drastisch an die soziale Realität in Berlin erinnert wird. Und zu den Weinen werde ich in ein paar Tagen was sagen