In gewisser Weise ist es natürlich ein Fortschritt, dass die Kürbissuppe Einzug in den kulinarischen Alltag in Deutschland gefunden hat. Schließlich war der Speisekürbis früher nur in der ungenießbaren Variante „süß-sauer eingelegt“ verbreitet, was so manch armen Menschen dauerhaft zum Kürbishasser werden ließ.
Doch mittlerweile wird mit der Kürbissuppe gewaltig übertrieben. Man kann ihr ab Ende Oktober bei offiziellen, halboffiziellen und privaten Events kaum noch entgehen. Längst sind auch Heerscharen von Verschlimmbesserern auf den Plan getreten, die das ganze dann „asiatisch“, „spanisch“, „karibisch“ oder sonst wie „verfeinern“ bzw. mit artfremden Zutaten wie Kaviar, Hackfleisch, Berg- oder Schafskäse, Schinkenwürfeln und ähnlichem „veredeln“ wollen.
Ich erspare meinen Lesern jetzt Vorschläge für die Zubereitung einer anständigen Kürbissuppe. Bei Bedarf bitte eines der unzähligen Internetportale zu diesem Thema aufsuchen, wie z.B. kochbar.de mit sage und schreibe 632 Rezepten.
Vielleicht sollte man sich aber – auch wenn’s angesichts des Kürbis-Hypes schwer fällt – daran erinnern, dass es im Herbst außer Kürbis noch andere essbare Pflanzen gibt, die sich zu leckeren Suppen verarbeiten lassen. Egal ob Kohlrüben, Sellerie, Spinat, Rote Bete oder natürlich auch Kartoffeln: alles ist derzeit auch aus regionalem Anbau erhältlich Ich werde in den kommenden Wochen jedenfalls ein bisschen rumprobieren und mir eine Kürbissuppen-Auszeit gönnen.