Wer’s hat, der kann sich für 50, 500 oder 5000 Euro einen Tokajer, eine angesagte deutsche Trockenbeerenauslese oder einen Chateau d’Yquem besorgen, wenn ihm der Sinn nach edelsüßen Weinen steht. Wer mit schmalerer Brieftasche unterwegs ist, kann zu Lidl gehen und im Moment einen Monbazillac für 4,49 Euro kaufen. Frisch und präsent, geröstetete Mandeln, Honig, getrocknetes Obst, ein wenig Orangenschale und feine Säure.
Ja, die erstgenannten mögen vielschichtiger und filiraner sein. Den Preisunterschied erklärt das allerdings nicht. Natürlich lassen sich derartige Qualitätsunterschiede nicht in Formeln ausdrücken. Ein Faktor zehn mag noch irgendwie nachvollziehbar sein, ein Faktor 100 oder gar 1000 keinesfalls. . Das erinnert dann eher an das Verhältnis zwischen dem Gehalt der Arbeiter bei VW und dem Salär (plus Rentenansprüchen) für Ex-VW-Chef Martin Winterkorn.
Und nein: Ich bin weder „Schnäppchenjäger“ noch „Geiz ist geil“ – Propagandist. Sondern einfach ein Weinfreund, der sich teure Tropfen selten bis nie leisten kann und dennoch genusstechnisch nicht zu kurz kommen will. Deswegen: Danke für dieses Angebot. Lidl.