I’m going home

Alvin Lee griff am 17.August 1969 kraftvoll in die Musikgeschichte ein. Jetzt ist er tot.
Quelle:Jim Summaria/Wikipedia

 

Andy Warhol hatte dereinst die Losung ausgegeben, dass jeder Mensch für eine Viertelstunde Superstar sein soll. Für den britischen Bluesrock-Gitarristen Gitarristen Alvin Lee begann diese Viertelstunde am 17. August 1969 kurz nach 20 Uhr (Ortszeit) in dem US-amerikanischen Dorf Woodstock. Vor rund 300.000 Zuschauern stimmte der Frontmann der Band „Ten Years After“ in strömendem Regen den Song “I’m going home” an und brannte ein gitarristisches Feuerwerk ab, das zu den großen Monumenten der Rockgeschichte gehört. Für diesen einen Moment konnte man die manchmal nervige Egomanie dieses Ausnahmemusikers vergessen. Was da scheinbar schwerelos aus seinem rechten Handgelenk auf die Gibson ES-335 Gitarre übertragen wurde, war der Inbegriff des Bluesrock-Grooves, dazu kamen jene rasend schnellen Läufe, die Generationen von Gitarristen die Kinnlade runterklappen ließen und Fragen nach den biomechanischen Grenzen der Geschwindigkeit von Fingerbewegungen aufwarfen. Wer das Stück kennt, weiß wovon ich rede. Wer nicht – Stichwort: Ungnade der späten Geburt – sollte es sich dringend anhören, um vielleicht zu verstehen welche ungeheure emotionale Kraft Bluesrock in seiner kurzen Blütezeit entfalten konnte

Für den Rest seines Lebens blieb Alvin Lee eine Kopie seiner selbst. Vor ein paar Tagen starb er im Alter von 68 Jahren in seiner spanischen Wahlheimat. Er hat etwas Bleibendes hinterlassen. Das kann nicht jeder von sich behaupten

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