Raucher, wehrt Euch!

 Die Grünen in Nordrhein-Westfalen sind Stolz wie Bolle (wie der Berliner sagt). Als Juniorpartner der dortigen Landesregierung haben sie das bundesweit restriktivste Anti-Raucher-Gesetz der Bundesrepublik durchgesetzt. Alle Ausnahmen vom Rauchverbot in Gaststätten sind seit dem 1.Mai abgeschafft. Rauchergaststätten, Raucherclubs und Raucherräume sind nicht mehr möglich. Bei Brauchtumsveranstaltungen, auch wenn sie in Festzelten stattfinden, besteht ebenfalls ein Rauchverbot. Selbst harmlose Varianten wie die „E-Zigaretten“ fallen unter das Verbot. Auch in öffentlich zugänglichen Kultur- und Freizeiteinrichtungen darf es keine Räume für Raucher geben. Auf derartigen Grundstücken ist sogar das Rauchen im Freien untersagt. Vorstöße, das Rauchen auf öffentlichen Plätzen einzuschränken blieben (noch) ohne Erfolg.

Das klingt nach messianischem Volksbeglückungsterror. Und ein Urteil des Amtsgerichts Düsseldorf lässt erahnen, dass das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht ist. Die Richter entschieden vor einigen Wochen, dass die Kündigung des Mietvertrages eines 74jährigen Rauchers durch den Hausbesitzer rechtens ist und begründete dies mit einer veränderten Beurteilung der Gefahren des Passivrauchens. Schließlich öffnet dieser Mieter ab und zu seine Wohnungstür. Zwar wird der Fall am 24. Juli erneut verhandelt, aber alleine die Tatsache, dass ein deutsches Gericht ein derartiges Urteil fällen kann, ohne dass die Beteiligten sofort aus dem Justizdienst entlassen werden, macht einem Angst und Bange.  Was kommt als Nächstes? Werden Kinder von rauchenden Eltern künftig in die Obhut des Jugendamtes übergeben? Gilt jede öffentliche Verteidigung des „Rechts auf Rauch“ künftig als Aufruf zur Körperverletzung?

Noch darf ich auf meinem Balkon rauchen. Aber wie lange noch?

Natürlich sollte jeder Nicht- oder auch Antiraucher die Möglichkeit haben, in Gaststätten, am Arbeitsplatz oder in Verkehrsmitteln von den als unangenehm empfundenen Begleiterscheinungen des Tabakkonsums verschont zu bleiben. Unbestreitbar  ist auch, dass Rauchen nur selten eine Genussangelegenheit, sondern in erster Linie eine objektiv gesundheitsschädliche Sucht ist. Aber gibt dies der nichtrauchenden Mehrheit und ihren politischen Speerspitzen das Recht, Raucher regelrecht zu terrorisieren? Bin ich ein Paria, weil ich manchmal gerne ein Feierabendbier in einer Kneipe trinke und dazu eine Zigarette rauchen will?  Sind Gastwirte, die dies ermöglichen, gefährliche Feinde der Volksgesundheit? Schließlich ist niemand gezwungen, die wenigen verbliebenen Raucherkneipen zu besuchen.

Es gibt sicherlich schwerwiegendere Gründe, nie wieder die Grünen zu wählen. Sie sind unter anderem mitverantwortlich für den völkerrechtswidrigen deutschen Angriffskrieg gegen Jugoslawien, für Hartz IV, für die rasante Ausweitung des Niedriglohnsektors, für riesige Steuergeschenke an Großkonzerne und Spitzenverdiener und für die drastische Einschränkung des Asylrechts. Wer Grüne wählt, wählt Krieg und Sozialabbau, warnt seit Jahren deren ehemalige  Bundesvorsitzende Jutta Ditfuhrt. Und er wählt Terror gegen Raucher, möchte man hinzufügen  

5 Gedanken zu “Raucher, wehrt Euch!

  1. “Aber gibt dies der nichtrauchenden Mehrheit und ihren politischen Speerspitzen das Recht, Raucher regelrecht zu terrorisieren?”

    Stimmt schon, allerdings sind viele Raucher nicht gerade rücksichtsvoll. Wenn man an Bus oder Straßenbahnhaltestellen steht, dann wird geraucht ohne darauf zu achten wem der Rauch ins Gesicht fliegt. Die Zigaretten werden auf den Boden geworfen, obwohl man neben einem Mülleimer steht.
    Raucher nehmen die Gerüche nicht so stark wahr wie Nichtraucher. Aus diesem Grund sehen sie die Probleme und Störung auch nicht. Mein Onkel meinte mal zu mir, dass er erst gemerkt hat wie stark Raucher und Rauch stinken, nachdem er aufgehört hat zu rauchen.
    Ob das rechtfertigt einen alten Mann aus der Wohnung zu schmeißen weiß ich nicht. Allerdings wurde, so weit ich das mitbekommen habe, im Vorfeld versucht einen Kompromiss zu schließen. Wenn sich die Nachbarn belässtigt fühlen und er nichts ändert ist er selber Schuld. Wenn jemand laut Musik hört und die Nachbarn belästigt, dann zählt der Genuss auch nicht.

    • “Ob das rechtfertigt einen alten Mann aus der Wohnung zu schmeißen weiß ich nicht”. Wenn Sie das wirklich nicht wissen, dann weiß ich allerdings auch nicht

      • “Wenn Sie das wirklich nicht wissen, dann weiß ich allerdings auch nicht”

        Für mich ist das keine einfache Frage. Darf jemand nur weil er alt ist seine Nachbarn terrorisieren? Da ich die gesamte Faktenlage nicht kenne, halte ich mich bewusst mit meiner Meinung zurück. Ich weiß nicht wie schlimm oder nicht schlimm es war, bzw. ist.

        • “Darf jemand nur weil er alt ist seine Nachbarn terrorisieren?”

          Womit terrorisiert er denn seine Nachbarn? Mit Geruch, der angeblich unter der Türritze ins Treppenhaus zieht? Das ist doch albern und konstruiert. Demnach dürfte auch kein Mieter mehr mit Knoblauch kochen, oder Räucherstäbchen abbrennen. Außerdem gibt es in dem Mietshaus nur gewerbliche Mieter – sprich Firmen. Da geht es wohl eher darum zusätzlichen Raum für gewerbliche Nutzung zu schaffen.

  2. @chriwi: Die Straßenraucher sind doch eine Folge der umfassenden Rauchverbote.
    Übrigens ist das keine gute Idee, eine Kippe in den Papierkorb zu werfen. Übrigens
    verursachen die Kaugummikauer größere Verschmutzungen in den Städten,
    einen Kaugummi kann man nicht so leicht aufkehren wie eine Kippe.

    Die ganze Hetze gegen Raucher erinnert an die Nazizeit, damals hatte das Denunzieren zwar schlimmere Folgen, aber das Grundprinzip ist gleich.