Lieber Karneval als IS und dazu ein paar Austern

Eigentlich könnte man es -gerade als Berlin – aus ästhetischen Gründen teilnahmslos bis leicht schadenfroh zur Kenntnis nehmen, wenn ein Karnevalsumzug abgesagt wird. Doch wenn 250.000 in Braunschweig erwartete Jecken ihr merk- bis unwürdiges, aber harmloses Vergnügen ausfallen lassen müssen, weil möglicherweise die Gefahr eines mörderischen Anschlags von Gotteskriegern bestand, hört der Spaß und natürlich auch jede Schadenfreunde auf. Vor allem, wenn nahezu zeitgleich in Kopenhagen eine Diskussion über Meinungsfreiheit und Satire in einem Kulturcafé von einem ähnlich gestrickten Zeitgenossen mit einer automatischen Waffe besucht wurde. Und wenn dieser Zeitgenosse, nachdem er einen vor der Tür rauchenden Besucher ermordet hatte, bei seinem Rückzug einige Stunden später den anscheinend in diesen Kreisen obligatorischen Gang zu einer jüdischen Einrichtung antrat und dort einen weiteren Mord verübte.

Findest der IS überhaupt nicht lustig

Brüssel, Paris, Kopenhagen, Braunschweig noch nicht – wie soll das weiter gehen? Zumal unsere derartig gestrickten Mitbürger von ihren IS-Helden und deren blutdrünstig-archaischen Serienmorden permanent inspiriert werden. Ich bin bestimmt nicht übertrieben ängstlich, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass auch in Berlin diverse Gestalten rumlaufen, die Ähnliches im Sinn haben. Kein angenehmes Gefühl. Weiterlesen

Zu blöd zum Wein kaufen

Ich weiß wirklich nicht, welcher Teufel mich manchmal reitet, wenn ich im Supermarkt Wein kaufe. Da stehe ich in meinem E-Center im „Moa-Bogen“ auf der Suche nach Riesling vor den Weinregalen und sehe durchaus Einiges, was vermutlich trinkbar und nicht allzu teuer ist, z.B. den Basiswein von Kloster Eberbach (sieben Euro/Literflasche). Und was mache ich Honk? Ich kaufe tatsächlich einen „Ayler Kupp Riesling Hochgewächs trocken“ von irgend einer Kellerei für fünf Euro. Dabei weiß ich sehr genau, dass die „Ayler Kupp“ in Ayl an der Saar zwar einst eine der feinsten Wein-Adressen an diesem Flussabschnitt war. Doch im Zuge der Einführung der betrügerischen Großlagenbezeichnungen in den 1970er Jahren dürfen auch Weine von etlichen Äckern und flussabgewandten Flachlagen die noble Bezeichnung tragen.

Die Strafe folgte wenig später, denn Geiz ist meistens ziemlich ungeil. Die „Kupp“ schmeckte grauslich: Pappige Restsüße, kein Säurespiel, plumpe Aromen. Das hatte das leckere Skrei-Kotelett in der Pfanne jedenfalls nicht verdient. Dann eben keinen Riesling, sondern einen noch in der Wohnung vorrätigen Weißburgunder von Stephan Steinmetz, ein zuverlässiger, glasklarer, zartfruchtiger Begleiter zu Fischgerichten und im Übrigen nur geringfügig teurer. (6,60 Euro ab Hof)

Natürlich will ich irgendwann auch mal wieder eine anständige „Kupp“ trinken. Da werde ich wohl beim Weingut Peter Lauer in Ayl vorstellig werden müssen, der einige Parzellen im Kernbereich der Kupp bewirtschaftet, und die unterschiedlichen mikroklimatischen und geologischen Bedingungen dieser göttlichen Riesling-Lagen in großartigen Weinen zum Ausdruck bringt. Lauer nennt sein mineralisch-fruchtiges Weinkino mit dem großartigen Süße-Säure-Spiel nicht zu Unrecht „Riesling für Fortgeschrittene“. Kostet ganz ordentliches Geld, macht aber auch unheimlich viel Spaß. Im Supermarkt sollte ich künftig vor allem auf folgendes zurückgreifen………

Ansonsten geht alles seinen Gang. Weiterlesen

Der Berliner Mob – diesmal im Business-Anzug

Berlin hat viele hässliche Gesichter, und wer ernsthaft von einer „weltoffenen“ und „dynamischen“ Stadt redet, lebt entweder in einer abgeschotteten Parallelwelt oder ist erschreckend naiv. Denn hinter der Glitzerfassade, die derzeit wieder für die Berlinale aufgebaut wird, lauert an allen Ecken Dumpfheit, Dummheit und aggressiver Sozialdarwinismus.

Nein, im feinen Villenviertel Westend in Berlin-Charlottenburg zieht der asoziale Mob nicht “Asylanten raus”-gröhlend durch die Straßen, wie es in einigen Ostberliner Bezirken zum Brauchtum gehört, wenn Flüchtlinge untergebracht werden sollen. Im feinen Westend zieht der asoziale Mob seinen Business-Anzug an und geht zu seinem Anwalt, wenn er dasselbe meint. Im Westend in der Eschenallee soll eine leerstehende ehemalige Krankenhausaußenstelle als Unterkunft für 300-500 Flüchtlinge hergerichtet werden. Und zwei Anwohnern, einem niedergelassenen Arzt und einem leitenden Angestellten eines Technologiekonzerns, fällt nichts besseres ein, als die Nachbarn um Unterstützung für eine Klage dagegen zu bitten. „Abgesehen von sozialen Spannungen wird es zu einer erheblichen Abwertung unserer Wohngegend und somit zu einer Schädigung von Vermögenswerten kommen“, heißt es in dem Schreiben. Viele Anwohner sehen das ähnlich: „Flüchtlinge passen nicht hierher“, da Westend eine „auf Ruhe ausgerichtete Nachbarschaft“, sei, ist zu vernehmen.

Nein, ich werde jetzt nicht zu gezielten Sachbeschädigungen in einem bestimmten Stadtteil aufrufen. Obwohl es schwer fällt, sich das zu verkneifen. Weiterlesen

Clash der Kulturen: Der Popstar und der Buchhalter

Eigentlich müsste ich so allmählich einen Artikel über Milieuschutz in Berlin und einen weiteren über den Pflegenotstand in Deutschland verfassen. Aber heute habe ich mir lieber ein postpubertäres Vergnügen gegönnt und mich der Versammlung eines Fanclubs der ganz besonderen Art angeschlossen. Um 11 Uhr stand ich vor dem Bundesfinanzministerium, um mit Gleichgesinnten den griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis zu begrüßen. Natürlich ist dieser Mann ohne Anzug und Krawatte mittlerweile auch eine Stil-Ikone, aber vor allem ist er ein kluger und anscheinend unbeugsamer Ökonom, der den feisten EU-Bürokraten und europäischen Sparkommissaren ungeschminkt erklärt, was es mit der griechischen Finanzkrise auf sich hat.

Varoufakis hatte offenbar wenig Zeit und rauschte in seiner Limousine auf den Innenhof des Ministeriums und verschwand in dem alten Nazi-Koloss. Dort stand dann eine Art Clash der Kulturen an, und zwar in mehrerlei Hinsicht. Hier der weltgewandte Ökonomie-Popstar mit flatterndem Hemd, dort der konservativ-spießige badische Buchhalter Wolfgang Schäuble. Hier ein Finanzminister, der die Schulden- und Erpressungspolitik der Merkel-EU gegenüber Griechenland mit den Foltermethoden der US-Soldatenka vergleicht („Financial Waterboarding“), dort ein Amtskollege, der schmallippig auf die Einhaltung von Verpflichtungen pocht, die die korrupte griechische Vorgängerregierung eingegangen ist. Weiterlesen

Skrei essen, aber dalli!

Dumm gelaufen für den Kabeljau. Unter dem Motto „Back to the Roots“ hatte er sich zu Beginn des Winters von der Barentsee auf die 600 Kilometer lange Reise zurück zu seinen Laichplätzen bei den Norwegischen Lofoten gemacht und war entsprechend topfit. Und dann kommt irgendein blöder Fischer und zieht ihn aus dem Wasser.

Vielleicht beißt ja ein Skrei.
Nepomuk Karbacher / bilder.n3po.com

Aber mir soll’s Recht sein. Das weiße, feste, fettarme Fleisch des Winterkabeljaus, der als Skrei bezeichnetet wird (norwegisch f. Wanderer) ist ein Fischgenuss der Extraklasse, den man sich in der kurzen Saison (Ende März ist Schluss) keinesfalls entgehen lassen sollte. Und bevor jetzt wieder die ganzer Küchen-Geisterfahrer mit ihren „Veredelungen“ bzw. „mediterranen“ oder „asiatischen“ Zubereitungen kommen, lassen wir den Skrei Skrei sein und behandeln ihn artgerecht. Das Filet leicht salzen und pfeffern, auf der Hautseite anbraten, die Fleischseite mit dünnen Zitronenscheiben belegen und schonend mit geschlossenem Deckel weiter garen lassen . Wenn das Filet fast durch ist, ein Mal wenden und auf der Fleischseite noch eine Minute in der heißen Pfannen ziehen lassen. Fertig. Dazu einen knackigen Riesling ohne viel Tropenfrucht-Gedöns und einen anständigen Kartoffelsalat. Damit besiegt man zwar weder das internationale Finanzkapital noch den „grün-alternativen“ Mittelstandsmob, der Wohnungsbau in Berlin verhindern will. Aber man bekommt gute Laune, und das ist wichtig. Z.B. um die ganzen Vollpfosten zu ertragen, die in derzeit in Thüringen rumrennen. Weiterlesen

Heisse Woche und jetzt heisser Tee

Eine spannende Woche neigt sich dem Ende zu. Den Schock  über das offenbar von langer Hand vorbereitete Bündnis von Syriza mit einer klerikal-rassistischen Rechtspartei habe ich noch nicht so ganz überwunden. Auf der anderen Seite freue ich mich über das schnelle und konsequente Handeln von Tsipras: Renten und Mindestlöhne erhöht, Privatisierungen gestoppt, Entlassungen im Öffentlichen Dienst rückgängig gemacht. Das dürfte in großen Teilen Europas auf verschärftes Interesse stoßen, besonders in Spanien, Portugal, Italien und Frankreich, wo immer mehr Menschen wenig Lust verspüren, sich Merkels Spardiktaten und den Profiterwartungen der Banken zu beugen. Let’s rock the EU!

Erfreulich ist ferner, dass sich PEGIDA offenbar gründlich zerlegt hat. Nach dem Abgang der rechtsliberal-bürgerlichen Clique um Frau Oertel reduziert sich die Bewegung auf offen rassistische und teilweise neofaschistische Strömungen wie z.B. in Leipzig. Selbst die AfD hat jetzt die Schnauze voll von PEGIDA. Dennoch ist das kein Grund zur Entwarnung, denn das Gedankengut und die Menschen, die PEGIDA zumindest in Dresden relativ stark gemacht haben, sind immer noch da.

Dann hätten wir da noch die schwarz-olivgrüne Protagonistin Katrin Göring-Eckardt, die vor ein paar Tagen bei der IHK Berlin dankenswert offen dargelegt hat, wie sie sich grüne Politik vorstellt. Das habe ich ausführlich  im Neuen Deutschland gewürdigt.

Der Genussfaktor kam in dieser Woche etwas zu kurz. Immerhin habe ich wieder mal  eine Flasche des recht teuren, aber mittlerweile wirklich fantastischen Panterra 2011 vom Weingut Hummel gegönnt. Ein reinsortiger Cabernet Franc mit kühler, dichter und extrem würziger Frucht. Anfangs war er noch sperrig, aber mittlerweile ist das ein richtig großer Wein für große Momente. Beim Essen gehts eher wetterangepasst bodenständig zu. Ich experimentiere gerade mit verschiedenen Würzungen für Wachtel- und Saubohnen, z.B. Cumin und Kurkuma. Und versuche, eine beginnende Erkältung nieder zu kämpfen. Hoch lebe heißer Sud aus frischem Ingwer!

 

είμαστε Syriza? Schön wär’s

Nicht nur jeder Linke, sondern jeder einigermaßen humanistisch gesinnte Mensch wird sich gefreut haben, als klar wurde, dass das Linksbündnis Syriza die griechischen Parlamentswahlen mit Pauken und Trompeten gewonnen hat. Es war eine Wahlentscheidung nicht nur gegen die korrupten Eliten, die das Land seit Jahrzehnten ausplündern. Es war auch ein Votum gegen Angela Merkel und ihre Verbündeten in den Zentralen der Finanzkonzerne, die an dem Land ein Exempel für ihre „Austeritätspolitik“ statuieren wollen.

Na dann viel Erfolg!

 

Das Spardiktat der Troika hat in Griechenland zu einer in der EU beispiellosen Verarmung großer Teile der der Bevölkerung geführt. Über ein Viertel ist arbeitslos, Millionen Menschen sind von medizinischer Versorgung ausgeschlossen. Weiterlesen

Berlin: Zwischen Olympiawahn und Mieten-Volksbegehren

Dass in Berlin überdurchschnittlich viele Politiker offenbar einen rostigen Nagel im Kopf haben, hat sich weltweit rumgesprochen. Man müsste es also nicht permanent bestätigen, denn der geplante Flughafen reicht noch für Jahre als Beleg. Dennoch haben diese Honks wieder zugeschlagen. Vor ein paar Tagen eröffnete die Landesregierung mit einer Lichtinstallation am Brandenburger Tor die offizielle Kampagne für die Bewerbung Berlins für die Olympischen Spiele 2024 bzw 2028. Eine Stadt mit über 60 Milliarden Euro Schulden, in der fast jedes 5.Kind in Armut lebt, in der es immer weniger bezahlbaren Wohnraum gibt und deren soziale Infrastruktur in den Bezirken längst schon kaputt gespart ist, bewirbt sich also um das korrupteste und teuerste Sport-Event der Welt. Immerhin: Im Herbst will man die Berliner in einer Volksbefragung, deren Ergebnis bindend sein soll, um ihre Meinung fragen. Und bereits im März könnten die Olympiaträume ohnehin platzen, da dann die Sportfunktionäre entscheiden, ob sie nicht vielleicht doch lieber Hamburg ins Rennen schicken. Aber alleine die Idee, sich um Olympia zu bewerben sollte eigentlich reichen, die Protagonisten in der Landesregierung auf ihre Zurechnungsfähigkeit untersuchen zu lassen.

Glücklicherweise sind nicht alle Berliner irre. So gibt es eine interessante und durchaus chancenreiche Initiative, der Berliner Mieten- und Wohnungspolitik mit einem Volksbegehren eine andere Richtung zu verpassen. Über den Stand der Dinge habe ich neulich in der taz berichtet. Haupthindernis könnte allerdings das sozialchauvinistische Milieu sein, das sich mit „linken“ und „grünen“ Mäntelchen in faktisch jeder Ecke der Stadt gegen jeglichen Neubau wendet und ihn zu verhindern trachtet.

Ansonsten bin ich nach einer sehr arbeitsreichen Woche jetzt mal wieder genussmäßig unterwegs. Die Großgarnelen liegen in einer fantastischen Marinade, im Regal stehen feinherbe Rieslinge von der Mosel und der Ruwer als Begleiter parat. Die Tofu-Lachsterrine ist bereits fertig und die ganze Wohnung stinkt nach fermentierten Wandersocken, weil ich für die Käseplatte in meiner halbgentrifizierten Markthalle u.a. einen Weißlacker erstanden habe. Mal sehen, ob der dafür ausgewählte Gewürztraminer dem Stinker Paroli bieten kann. Falls die erwähnten Weine den Erwartungen gerecht werden, folgt in der kommenden Woche ein kleiner Bericht.

Für die amtliche Garnelenmarinade: Knoblauch, Zitronengras, Chili und Koriander

Griechischen Wein habe ich leider nicht im Haus, aber ich werde schon was Passendes finden, wenn sich am Sonntag bei den ersten Hochrechnungen bestätigen sollte, was die Umfragen nahe legen: Einen Sieg des Linksbündnisses Syriza gegen die korrupten Altparteien. Mögen sie Merkel, der Europäischen Kommission und vor allem dem internationalen Finanzkapital das Fürchten lehren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich war demonstrieren!

Trecker in Berlins City: Das hat was!

In Berlin ist fast immer was los. Zum aktuellen Programm gehören (ab Montag) das Top-Event magersüchtiger Models („Fashion Week“), die „Grüne Woche“ genannte Propagandashow des Bauernverbandes (seit Freitag) und die große „Wir haben es satt“-Demo gegen Letzteres am Sonnabend in der Berliner Innenstadt zwischen Potsdamer Platz und Kanzleramt.

Dort sind die Guten: Gegner des Freihandelsabkommens TTIP, der Gentechnik in der Landwirtschaft und der Massentierhaltung bzw. Anhänger des ökologischen Landbaus (was nicht identisch sein muss). Dahinter stehen viele örtliche Initiativen, aber auch große Verbände wie der BUND und Greenpeace.

Hier sind aber auch die Irren, die mir erzählen wollen: „Auch Tiere haben Rechte“. Na dann kann sich Schwein Erwin ja sich beim Amtsgericht Osnabrück über die Bedingungen seiner Haltung beschweren und notfalls bis zum Bundesverfassungsgericht gehen. Sehr schön auch „Nutztierhaltung ist Sklaverei“ und mein absoluter Favorit: „Auch Tiere wollen in den Himmel“. Keine schöne Vorstellung, Weiterlesen

Fragen für die Zeit nach “Charlie”

Wir alle, von Angela Merkel und dem Vorstand der Deutschen Bank bis zum Hartz-IV-Empfänger, waren schon mal Papst, später dann Fußball-Weltmeister und sind jetzt halt Charlie. Der Pseudo-Empathie-Hype um die ermordeten Mitarbeiter einer französischen Satire-Zeitung verraucht langsam, und jeder geht wieder seinem Job und hoffentlich auch seinen Gedanken nach – und das wird auch langsam Zeit.

Für jene Menschen – ich zähle mich dazu – die sich dem Eintreten für soziale Emanzipation und der entsprechenden Umverteilung der Ressourcen verpflichtet fühlen, stellen sich komplizierte Fragen, auf die ich teilweise noch keine schlüssige Antwort habe. Da haben es Menschen mit geschlossenen Weltbildern wesentlich einfacher.

Zu den Fragen:

1.) Wie gehen wir mit Religionen um, wo setzen wir die Grenzen der Religionsfreiheit? Wieviel staatliche Repression ist notwendig und für uns akzeptabel, um diese Grenzen durchzusetzen?

2.) Gibt es in den westlichen kapitalistischen Gesellschaften zivilisatorische und (rudimentär) demokratische Werte und Institutionen, die es ohne Wenn und Aber zu verteidigen gilt?

3.) Wie stehen wir dazu, IS, Al Qaida und und ähnliche hochgefährliche Wahnsinnige mit allen verfügbaren militärischen Mitteln auszuradieren? Können wir akzeptierern, dass es dazu nicht nur heldenhafter kurdische Milizen bedarf, sondern auch der massiven Unterstützung imperialistischer Mächte – denn nur die verfügen über die entsprechenden militärischen Mittel.

Um die schmerzliche Debatte über diese und viele andere Fragen kommt man wohl nicht herum, wenn man weiter ernsthaft für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung, Unterdrückung, soziale Marginalisierung und Krieg eintreten will. Und das müssen wir – ebenfalls ohne Wenn und Aber.