Am vergangenen Sonntag wurde der 44jährige Ex-Rennfahrer Michael Schumacher in den französischen Alpen Opfer seiner Sucht nach Grenzerlebnissen. Bei einer Abfahrt jenseits der ausgewiesenen Pisten stürzte der Tempo-Maniac so schwer, dass er nunmehr mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma im Koma liegt.
Das ist nicht schön, und das kann man auch niemandem wünschen. Warum der Verunglückte aber nunmehr von Politikern, A-C-Promis und Journalisten zum Vorbild und Helden hochstilisiert wird, wirft ein erschütterndes Licht auf die geistige Verfassung in Deutschland.
Schumacher verdankt seine Popularität und sein vom Focus auf eine Milliarde Euro geschätztes Vermögen der Fähigkeit, in einer hochmotorisierten Blechkiste schneller und rücksichtsloser als andere im Kreis fahren zu können. Die machte ihn für Jahre zur Galionsfigur eines unfassbar korrupten, weltweit agierenden Zirkusunternehmens namens Formel Eins und brachte ihm besonders in seinem Heimatland Deutschland nahezu kultische Verehrung ein.
Allerdings hatte der Milliardär nicht die geringste Lust, für seine Einkünfte die in Deutschland fälligen Steuern zu entrichten und verpisste sich in die Schweiz, die solche Asylanten immer gerne mit offenen Armen empfängt und mit lächerlichen Abgaben beglückt. Und als in der Schweiz erwogen wurde, gewisse Steuerprivilegien für Superreiche abzuschmelzen, kündigte er vor einem Jahr an, dann eben ins nächste Steuerparadies zu gehen.
Eine derartige Einstellung ist schlicht und ergreifend hochgradig asozial. Daher ist Schumacher weder ein Held noch ein Vorbild. Natürlich sollte man ihm möglichst schnelle und umfassende Genesung wünschen. Schön wäre es allerdings, wenn er dann – möglicherweise durch die Grenzerfahrung geläutert – endlich seine Steuern in Deutschland zahlt.